Aspekte Ost – West

Aspekte des T’ai Chi Ch’uan und Qi Gong im Zusammenspiel mit westlichen Therapieformen

Grundlage körperorientierter Arbeit ist ein tiefes Vertrauen in den Organismus und dessen selbstregulative Fähigkeit. Im Wesentlichen lassen sich drei Thesen als Grundlage der körperorientierten Therapien herausstellen:

  • Die erste These besagt, dass der Mensch ein psychosomatische Identität ist.
  • Die Zweite postuliert, dass die Quelle der Heilung im Selbst liegt, und nicht etwa außerhalb wie in einem Gott, einem Arzt oder den Kräften des Kosmos.
  • Die dritte These besagt, dass alles Existierende eine Einheit bildet, die zur kreativen Entfaltung des Ganzen und dessen zahllosen Komponenten strebt.

Der Unterschied zur rein psychoanalythischen Arbeit liegt darin, dass die Körpertherapie davon ausgeht, dass jedes psychische Symptom oder Krankheit ihr körperliches Korrelat hat, sich also in der Struktur und der Arbeitsweise des Körpers manifestiert. („funktionelle Identität von  Muskelpanzer und Charakterpanzer“ – A.Lowen)

Krankheit wird hiernach als ein Stau, eine Blockierung der Lebensenergie angesehen. Der freie Fluss und die volle Entfaltung der Lebensenergie ist bei vielen Menschen behindert oder blockiert. Das führt zu Verdrängung und Unterdrückung lebenswichtiger Gefühle, zu einer Verhärtung der Muskulatur und zu Verkrampfung. So ist die individuelle Körperstruktur mit ihren Möglichkeiten und Einschränkungen der Ausdruck der jeweils persönlichen Geschichte.